Die Schwyzer Speedspezialistin freut sich auf ihre Einsätze nächste Woche an der Ski-WM in Italien. Bild: Robert Betschart, Bote der Urschweiz

An der WM in Are begann das Skimärchen von Corinne Suter. Schreibt die Schwyzerin nun das nächste Kapitel?

Robert Betschart, Bote der Urschweiz

Es war vor ziemlich genau zwei Jahren. Am 5. Februar 2019 sollte sich die Sportlerkarriere von Corinne Suter für immer verändern. Die Schwyzerin holte an den Ski-Weltmeisterschaften in Are im Super-G die Bronzemedaille. Nur wenige Tage später doppelte sie nach und fuhr in der WM-Abfahrt sogar auf Rang zwei.

Die beiden WM-Medaillen waren eine regelrechte Sensation. Im Wissen, dass die Schwyzerin zwar das Potenzial besitzt, nach ganz vorne zu fahren, erwarteten aber nur sehr wenige einen derartigen Coup der damals 24-Jährigen. Suter war bis dato höchstens Trainingsweltmeisterin, konnte aber ihre Klasse in den Rennen nur selten unter Beweis stellen. «Ich hatte viermal so viele Tränen der Enttäuschung als Tränen der Freude in meiner Laufbahn», sagte Suter damals nach dem Gewinn der ersten WM-Medaille gegenüber Journalisten. Ihr kamen dabei die Tränen. Aber dieses Mal waren es Tränen der Freude.

Es beginnt alles wieder bei null

Und heute? Auch jetzt denkt die 26-Jährige noch gerne an die WM in Schweden zurück. Gegenüber dem «Boten» sagt sie: «Die Erinnerungen sind wunderschön, und ich werde sie immer in meinem Herzen tragen. Was dort alles passiert ist, kann mir niemand mehr nehmen.» Doch das ist Vergangenheit. Das weiss auch Suter: «Nun gilt es, den Fokus auf die nächste Woche zu richten. Alles beginnt wieder bei null.»

Die Voraussetzungen für die kommende WM in Cortina d’Ampezzo sind aber ungleich anders als noch vor zwei Jahren. Die Schwyzerin hat sich in der Zwischenzeit zur Siegfahrerin entwickelt. Neben zwei Weltcupsiegen holte sie sich in der letzten Saison auch noch die Gesamtwertung im Super-G und in der Abfahrt. «Ich bin lockerer geworden», sagt Suter. Die Erfolge will sie nicht mehr erzwingen. So überrascht es nicht, dass Suter für die WM keine konkreten Ziele formuliert. «Ich möchte einfach Spass haben und mit Freude Ski fahren. Das ist mein Hauptziel», sagt sie.

Suter gehört zu den Medaillenanwärterinnen

Dabei gehört Corinne Suter in den Speeddisziplinen definitiv zu den Medaillenkandidatinnen – auch wenn sie in den letzten fünf Weltcuprennen nicht mehr auf dem Podest stand. Die Zahlen in diesem Winter sprechen aber für sich: ein Sieg in der Abfahrt, drei weitere Podestplätze in den schnellen Disziplinen, Platz drei in der Abfahrts- und Platz zwei in der Super-G-Wertung.

Der Schwyzerin ein Formtief anzudichten, wäre also verfehlt. Gut möglich, dass Suter genau jetzt, wo viele Augen auf die formstarke Lara Gut-Behrami gerichtet sind, erneut einen Coup landen kann. Zudem fällt Sofia Goggia, die Saisondominatorin in der Abfahrt, verletzt aus.

Doch alles zu seiner Zeit. Bevor Corinne Suter im Super-G vom Dienstag (Start 10.30 Uhr) das erste Mal an dieser WM im Einsatz stehen wird, holt sie sich zusammen mit dem ganzen Team im italienischen San Pellegrino den letzten Schliff für die Rennen. «Es läuft alles nach Plan», sagt Suter zu den Trainings und ergänzt: «Ich kann es kaum erwarten, am Samstag nach Cortina zu reisen.»

Die WM-Abfahrt findet in einer Woche statt

Nach dem Super-G vom Dienstag steht am Samstag, 13. Februar (11 Uhr), die Abfahrt auf dem Programm. Ob die Schwyzerin auch dieses Jahr wieder mit einer WM-Medaille nach Hause kommt, wird sich zeigen. «Die Vorfreude auf die WM ist auf jeden Fall riesengross», sagt Suter. Und dies nicht nur bei ihr.

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