Corinne Suter, in St. Anton wird sie Sechste. Bild: Swiss Ski

(sda) – Corinne Suter verpasst zum ersten Mal seit elf Monaten in einem Speed-Rennen das Podest. Die Schwyzerin ist in der von der Italienerin Sofia Goggia dominierten Weltcup-Abfahrt in St. Anton als Sechste gleichwohl die bestklassierte Schweizerin.

Im vergangenen Februar hatte Corinne Suter in Garmisch erstmals im Weltcup einen Super-G gewonnen. Die Premiere in Oberbayern kam einer Initialzündung gleich, die Innerschweizerin war auch nach den darauffolgenden sechs Speed-Rennen bei der Siegerehrung dabei. Ein weiteres Mal Erste, viermal Zweite und einmal Dritte war sie in dieser Zeit geworden.

Die knapp verpasste Fortsetzung

In St. Anton fehlte zur Fortsetzung der beeindruckenden Serie nicht viel. Die Österreicherin Tamara Tippler und die Amerikanerin Breezy Johnson waren als Zweit- und Drittplatzierte lediglich zwei Zehntel beziehungsweise zwölf Hundertstel schneller. Die Sicherheit habe ihr etwas gefehlt, erzählte Corinne Suter nach ihrer Fahrt, mit der sie Lara Gut-Behrami mit knappem Vorsprung hinter sich liess. Die Tessinerin wurde Achte – obwohl ihr nach eigener Einschätzung die letzte Überzeugung gefehlt hat „Es hätte nicht viel gebraucht, um vier Zehntel schneller zu sein.“

Sechs weitere Schweizerinnen schafften es in die Punkteränge, unter ihnen Jasmine Flury. Die Bündnerin zeigte als Vierzehnte im Vergleich zu den Ergebnissen in der Woche vor Weihnachten in Val d’Isère weitere Aufwärtstendenz.

Schon in der zweiten Abfahrt in Savoyen hatte die Siegerin Sofia Goggia geheissen. Das Duell mit Corinne Suter entschied sie mit 24 Hundertsteln Vorsprung für sich. Im ersten Weltcup-Rennen in St. Anton seit acht Jahren war die Italienerin ihren Konkurrentinnen um einiges deutlicher überlegen.

Die perfekte Umsetzung eines Plans

Eine knappe Sekunde lag Sofia Goggia vor Tamara Tippler – nach einer Vorstellung, die wohl nur die Fahrerin aus Bergamo zu zeigen imstande ist. Sie riskierte wie meist alles, bewegte sich am Limit – und ab und zu wohl darüber hinaus. Doch das Risiko, das schon mehrfach schlimme Stürze und Verletzungen zur Folge hatte, zahlte sich diesmal wieder aus. Der Plan, den sie sich zurecht gelegt hatte, ging auf.

Dieser Plan sah den kompromisslosen Angriff auf dem unteren Streckenteil vor. Jene Abschnitte hatte Sofia Goggia nach den zwei Trainings für geeignet befunden, um die Differenz zu den anderen Fahrerinnen zu schaffen. Die Umsetzung klappte bestens. Die Italienerin war ab der dritten Zwischenzeit die Schnellste und baute ihren Vorsprung bis ins Ziel kontinuierlich aus.

Dass es die Fahrt zum neunten Sieg im Weltcup war, war der Olympiasiegerin schon nach dem Abschwingen klar. „Als ich meine Zeit auf der Anzeigetafel sah, wusste ich, dass ich heute unschlagbar bin.“ Das grosse Selbstbewusstsein endet bei Sofia Goggia eben nicht auf der Rennpiste.

(sda) St. Anton (AUT). Weltcup-Abfahrt der Frauen: 1. Sofia Goggia (ITA) 1:24,06. 2. Tamara Tippler (AUT) 0,96 zurück. 3. Breezy Johnson (USA) 1,04. 4. Ester Ledecka (CZE) 1,10. 5. Laura Pirovano (ITA) 1,15. 6. Corinne Suter (SUI) und Ilka Stuhec (SLO) 1,16. 8. Lara Gut-Behrami (SUI) und Elena Curtoni (ITA) 1,34. 10. Kira Weidle (GER) 1,48. Ferner: 12. Petra Vlhova (SVK) 1,70. 13. Marta Bassino (ITA) 1,71. 14. Jasmine Flury (SUI) 1,74. 15. Federica Brignone (ITA) 1,78. 20. Joana Hählen (SUI) und Michelle Gisin (SUI) 1,86. 24. Priska Nufer (SUI) 2,17. 28. Jasmina Suter (SUI) 2,57. 29. Rahel Kopp (SUI) 2,68. 31. Juliana Suter (SUI) 2,77. 32. Wendy Holdener (SUI) 2,89. – 48 Fahrerinnen gestartet, 41 klassiert. – Ausgeschieden u.a.: Nina Ortlieb (AUT).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert