Der 58-jährige Franz Heinzer ist Chef der Speedgruppe im Europacup von Swiss-Ski. Bild Erhard Gick

Das Europacup-Team mit Franz Heinzer ist im Hoch. Nun warten Corona-Tests und eine Reise nach Frankreich.

Robert Betschart, Bote der Urschweiz

Es war eine besonders erfolgreiche Woche für das Europacup-Team von Swiss-Ski rund um Speedtrainer Franz Heinzer. In Zinal im Kanton Wallis, welches als Austragungsort kurzerhand für Wengen einspringen konnte, verbuchte die Schweiz zwei Siege hintereinander. Zuerst holte Lars Rösti seinen ersten Sieg auf Stufe Europacup, und am nächsten Tag doppelte der St. Galler Josua Mettler im zweiten Super-G nach. Ralph Weber und Arnaud Boisset holten weitere Podestplätze für die Schweiz. «Wir sind sehr zufrieden, dass wir die Rennen von Wengen in der Schweiz behalten und in Zinal fahren konnten», sagt Franz Heinzer. Er ergänzt: «Fast alle konnten ihre Bestleistung abrufen und den Heimvorteil ausnutzen. Das war ein grosser Sprung vorwärts für uns.»

Der Brunner betont, wie wichtig und wertvoll es ist, dass trotz der aktuellen Lage rund um die Corona-Pandemie dennoch Skirennen auf hoher Stufe stattfinden können. Damit dies überhaupt möglich ist, muss das Team einige Hürden überwinden und die strengen Schutzmassnahmen einhalten. Es ist eine kleine Odyssee für das gesamte Team, wenn der Europacup-Tross den Standort wechselt. Heinzer erzählt: «72 Stunden vor der Einreise in ein neues Land müssen alle einen negativen Corona-Test vorweisen. Das betrifft einerseits die Athleten, aber auch das gesamte Service- und Trainer-Team.» Franz Heinzer muss als Teamchef die Tests und die gesamten Formulare an der jeweiligen Mannschaftssitzung dem Veranstalter unterbreiten. Nur unter diesen Voraussetzungen erhält das gesamte Team, welches für Rennen im Ausland in etwa eine Grösse von 28 Leuten aufweist, eine Akkreditierung. Kommt das Team dann im jeweiligen Austragungsort an, pendelt es quasi nur zwischen der Rennpiste und Hotel hin und her.

Die nächsten vier Europacup-Rennen finden nun im französischen Orcières statt. Heinzer dazu: «Man muss sich vorstellen, in Frankreich ist momentan fast alles zu. Deshalb ist es umso wertvoller, dass wir in dieser Skistation exklusiv Rennen fahren können.» In Frankreich reicht kein Corona-Schnell- test, wie beispielsweise in der Schweiz. Es müssen also Labortests gemacht werden. Diese rechtzeitig zu organisieren, ist logistisch gesehen eine grosse Herausforderung. Umso mehr, wenn wie jetzt einige Fahrer erst nach den Rennen in Kitzbühel wieder zur Mannschaft stossen. Trotzdem sagt der Abfahrtsweltmeister von 1991: «Die ganze Testerei ist notwendig. Nur so kann der Skisport weiter funktionieren.»

Vitus Lüönd betreut die Fahrer nun in Kitzbühel

Vier Fahrer aus dem erfolgreichen Europacupteam sind nun bereits in Kitzbühel und absolvierten dort gestern das erste Training. Sie werden dort vom Sattler Vitus Lüönd betreut. Das Ziel ist es, dass sie die Strecke kennenlernen und der eine oder andere junge Fahrer aus dem Schweizer Team für ein gutes Resultat sorgen kann. Die Favoritenrolle für die beiden Abfahrten von morgen Freitag und vom Samstag spricht Heinzer allerdings anderen etablierteren Fahrern zu. Allen voran Beat Feuz. «Die Erfahrung ist auf den grossen Klassikern enorm wichtig.»

Aber auch der Unteriberger Urs Kryenbühl hat diese Saison gezeigt, dass er heiss ist. «Wenn es zur Sache geht und so richtig rumpelt, hat Urs bewiesen, dass er schnell ist», sagt der dreifache Sieger von Kitzbühel über Kryenbühl. Man darf also auch aus Schwyzer Sicht mehr als gespannt zu den Rennen auf der Streif blicken.

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