Roman Schaad, Unteriberg.

Roman Schaad ist auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Am Samstag lief er in Davos im Sprint im freien Stil auf den feinen elften Platz.

Männiglich hörte den Befreiungsschrei nach dem Prolog fast im Ybrig. „Roman war sehr erleichtert“, so SRF-Kommentator Adriano Iseppi. In Abwesenheit der Läufer der drei klassischen nordischen Nationen Norwegen, Schweden und Finnland jagte die Weltelite am Samstagmorgen im Prolog des Sprints im freien Stil über die zwei Runden im Landwassertal.

Acht Schweizer und vier Schweizerinnen qualifizierten sich für die Finalläufe vom Nachmittag. Es waren so viele wie noch nie. Auch wenn die Nordländer dabei gewesen wären, kann man davon ausgehen, dass es fünf Herren und zwei Damen trotzdem in die Finalläufe geschafft hätten.

Ein besonderes Ausrufezeichen setzten im Prolog die beiden Nachwuchsläufer Janik Riebli und Valerio Grond mit den Rängen drei und vier. Ganz vorne platzierten sich die mehrfachen Weltcupsieger und absoluten Spitzenläufer Lucas Chanavat aus Frankreich und Federico Pellegrino aus Italien.

Roman Schaad eroberte mit 4,49 Sekunden Rückstand auf Chanavat, der im letzten Winter zwei Sprints gewonnen hatte, den feinen zehnten Rang und war damit drittbester Schweizer.

Adriano Iseppi führte aus: „Die Schweizerinnen und Schweizer sind sicherlich vom Staff sehr gut eingestellt worden und auch das Material hat sicher funktioniert.“

Roman Schaad ging taktisch anders ins Rennen als in den Vorjahren schon oft. „Ich habe mir das Rennen für einmal etwas anders eingeteilt. In früheren Jahren lief ich meistens vom Anfang bis zum Schluss voll. Dieses Mal startete ich auch mit einem schönen Zug, übertrieb es aber nicht und gab erst in Runde zwei Vollgas. Diese Taktik ist aufgegangen.“

Sieg im Viertelfinal

Turbulent ging es in den Viertelfinals zu und her. Im ersten Viertelfinal räumte in der berüchtigten Kurve nach der Abfahrt der junge Horwer Weltcupdebütant Cyril Fähndrich mit Lucas Chanavat einen der Hauptfavoriten ab und nahm sich mit einem Sturz auch gleich selber aus dem Rennen.

Im dritten Heat starteten aus Schweizer Sicht Roman Schaad und Dario Cologna. „Die Trainer sagen mir oft, dass ich mir eine Taktik zurechtlegen soll vor dem Start. Ich reagiere aber lieber aus dem Geschehen heraus. So bin ich im Viertelfinal nach dem Start schlecht weggekommen, weil ein Stock im Schnee „eingesoffen“ ist. Danach blieb ich aber ruhig und dachte, dass ich an einer der Schlüsselstellen vielleicht den einen oder anderen Läufer überholen kann.“

Roman Schaad reihte sich in der ersten Runde tatsächlich hinten ein. Aus der ersten Kurve nach der Abfahrt heraus war er an fünfter Stelle. Auf der langen Gerade legte er alles in die Waagschale. Mit langen und raumgreifenden Schritten überholte er Läufer um Läufer und bog dann als erster in den Aufstieg ein. Danach gab er die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab und gewann den Heat drei im Viertelfinal. „Bei Roman ist der Knopf nun definitiv aufgegangen“, so Adriano Iseppi am SRF-Mikrofon.

„Meist ist es taktisch klug, wenn man im Sprint nur einen Angriff pro Lauf macht, diesen aber dann zielstrebig verfolgt. Genau das habe ich auf der langen Gerade getan und es ist aufgegangen“, so der am Samstagabend überglückliche Unteriberger.

Im Halbfinal reichte dann die Kraft nicht mehr und Roman Schaad musste sich mit Rang sechs in seinem Heat zufrieden geben. In der Endabrechnung wurde er sehr guter Elfter.

Gewonnen wurde das Rennen vom Italiener Federico Pellegrino, der damit im Landwassertal seinen dritten Karrieresieg holte. Der einheimische Valerio Grond wurde bei seinem Weltcupdebüt sensationeller Sechster und damit bester Läufer von Swiss Ski.

„War sehr nervös“

Roman Schaad wusste nach dem verknorzten letzten Winter genau, worum es in Davos ging. „Dieses Rennen war sehr wichtig für mich, erstens hinsichtlich der weiteren Einsätze in diesem Winter und zweitens auch wieder hinsichtlich der nächstjährigen Kaderzuteilung. Ich wusste, dass ich sehr gut trainiert hatte, ich habe mich auch sehr gut gefühlt. Da ich auch mir selber viel Druck auferlegt habe, war ich aber auch sehr nervös vor dem Rennen“, so Roman Schaad am Samstagabend beim Telefoninterview.

Eines der besten Karriereergebnisse

Mit dem elften Rang feierte Roman Schaad am Samstag eines seiner besten Karriereergebnisse.

Die Bestresultate liegen fast sieben Jahre zurück. Am 2. Februar 2014 wurde er in Toblach in seiner Paradedisziplin Neunter, am 15. Dezember 2013 gelang ihm in Davos mit Rang zehn das Bestergebnis auf heimischem Boden. Je einen elften Platz erzielte er vor fast drei Jahren am 30. Dezember 2017 auf der Lenzerheide und am 13. Dezember 2015 ebenfalls in Davos.

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