Niklas Hartweg bestreitet seinen ersten Weltcup-Einsatz. Bild Erhard Gick

Der Wollerauer Biathlet Niklas Hartweg steht heute Samstag im finnischen Kontiolahti vor einer neuen Saison.

Franz Feldmann, Höfner Volksblatt

Ja, ich habe heute den ganzen Tag Zeit für ein Interview», sagt der junge Biathlet Niklas Hartweg lachend am Telefon. Er steckt in einem Hotel in Zürich und wartet dort isoliert auf den Abflug in Richtung Finnland. Dort finden in Kontiolahti an diesem und am kommenden Wochenende die ersten Weltcuprennen der Saison statt. Weltcup? Ja. Hartweg hat sich in den internen Ausscheidungsrennen erstmals für ein Rennen auf der höchsten Stufe qualifizieren können. Zwar weiss er noch nicht, in welchen Disziplinen er tatsächlich starten wird, aber die Vorfreude auf die ersten Atemzüge in der Weltcupluft ist gross. «Es ist für mich eine hervorragende Gelegenheit.» Auch freut er sich auf den ganzen Rummel, den ein solcher Anlass mit sich bringen wird.

Die Nomination ist ein wichtiger Schritt für Hartweg in eine erfolgreiche Biathlon-Zukunft. Auch wenn der Blick nach vorne gerichtet ist, denkt er nicht ungern an den letzten Winter zurück. Besonders freute ihn der Gewinn der Kristallkugel für den Gesamtsieg im IBU Junior Cup. Mit 452 Punkten distanzierte er den Slowenen Alex Cisar um 80 Punkte, der drittplatzierte Max Barchewitz lag schon fast 200 Zähler hinter dem 20-jährigen Wollerauer. «Der Gesamtsieg gibt mir die Bestätigung, dass ich nicht nur in einem Rennen, sondern die ganze Saison über konstant gute Leistungen habe abrufen können.»

Lachendes und weinendes Auge

Auf den zweiten Blick lässt er gerne die heimische Junioren- WM Revue passieren, auch wenn sie sportlich nicht ganz optimal für ihn gelaufen ist. «Ja, da schaue ich tatsächlich mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück», so Hartweg weiter. Vor allem die Stimmung habe ihn beeindruckt. Mit einzelnen Rennen ist er durchaus zufrieden, auch wenn er im entscheidenden Moment im Schiessstand nicht die allerbeste Leistung habe abrufen können. «Doch das hilft mir auf dem Weg in die Zukunft weiter.»

Und diese sieht für ihn ziemlich rosig aus. «Die Ausrichtung der WM 2025 in Lenzerheide ist eine Hammer-Aussicht », freut sich Hartweg. «Das gibt für uns alle einen riesigen Schub, denn 2025 sollten wir langsam in der höchsten Kategorie gute Resultate abliefern.» Da schliesst er sich nicht aus, daran arbeitet er auch im Sommer hart.

Momentan weiss keiner der Athleten, wo er im Vergleich zur Konkurrenz steht, das entnimmt Hartweg den Chats mit internationalen Biathlon-Kollegen. «Wir alle sind froh, dass wir endlich Rennen laufen können», so Hartweg. Wie und unter welchen Umständen diese dann durchgeführt werden, darum kümmern sich die Athleten nicht. «Wir akzeptieren alle Anordnungen der Internationalen Biathlon Union IBU», so Hartweg weiter. Denn auch er weiss, dass es wichtig ist, die Rennen überhaupt durchführen zu können. Das erste findet heute Samstag im finnischen Kontiolahti statt. Es ist ein Einzelwettkampf über 20 Kilometer bei den Männern und 15 Kilometer bei den Frauen. Am Sonntag folgen der 10-Kilometer-Sprint der Männer sowie die 7,5 Kilometer bei den Frauen.

Das grösste Ziel in diesem Winter steht für den ehrgeizigen Wollerauer bereits fest. «Ich will an den Junioren- Weltmeisterschaften eine Medaille holen.» Diese WM soll laut Plan vom 24. Februar bis zum 7. März im österreichischen Obertillach durchgeführt werden.

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