Jasmin Suter darf auf eine erfolgreiche WM zurückblicken. Bild Swiss Ski

Jasmina Suter (25) vom Skiclub Stoos konnte zum ersten Mal von Anfang an an einer Ski-WM dabei sein.

Interview Robert Betschart, Bote der Urschweiz

Jasmina Suter stand an der Ski-WM in Cortina d’Ampezzo gleich an drei Rennen im Einsatz. Ihr bestes Ergebnis war der 18. Rang in der WM-Abfahrt. Die Stööslerin reiste am Mittwochabend nach dem Teamwettkampf nach Hause und blickt im Interview auf ereignisreiche Tage zurück.

Jasmina Suter, was war Ihr persönliches Highlight an dieser WM?

Die gesamte WM mitzuerleben, war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Ich denke, aus sportlicher Sicht sticht für mich die Qualifikation für die WM-­Abfahrt hervor. Da am Start zu stehen, die Quali gegen die Teamkolleginnen zu überstehen und das Rennen zu fahren, war eine super Erfahrung.

Wie haben Sie die Stimmung vor Ort im Allgemeinen erlebt? Herrschte bei den Athletinnen und Athleten trotz Corona so etwas wie WM-Stimmung?

Die Zuschauer haben schon ex­t­rem gefehlt, das ist so. Aber innerhalb des Teams war die Stimmung hervorragend. Auch dank den Erfolgen von Corinne, Lara oder Michelle.

Mit Corinne Suter konnte ja eine Schwyzerin den Weltmeistertitel holen. Wie haben Sie das erlebt?

Ich habe die Fahrt von Corinne im Ziel mitverfolgt und ihr danach sofort gratuliert. Es war schlicht und einfach eine super Fahrt von oben bis unten. Dabei verträgt es so wenig, und es ist so schwer, ohne Fehler zu bleiben. Nach der Fahrt folgte dann natürlich das lange Warten. Als es am Ende für Gold reichte, habe ich mich extrem gefreut. Wir kennen uns ja schon lange und haben gemeinsam in Schwyz die Talentklasse besucht und dann auch noch die Sportmittelschule in Engelberg. Es ist sehr schön, wenn eine so gute Kollegin einen so schönen Erfolg feiern kann.

Im Kombi-Super-G überzeugten Sie trotz Problemen mit dem Stock mit Rang 9.Was war da los?

Ich habe direkt am Start beim Abstossen einen Stock fast verloren und musste mehrmals nachgreifen. Aber zum Glück war der Start sehr steil, und ich konnte wieder schnell Tempo aufnehmen. Dass es am Ende trotz des Fehlers für Rang 9 gereicht hat, war super. Ich denke, mir ist im Super-G eine gute Fahrt gelungen.

Während Ihrer Fahrt im Super-G hat sich ja noch etwas Kurioses ereignet. Ein Pistenarbeiter machte den Handstand, als Sie neben ihm runterfuhren. Haben Sie das mitbekommen?

Ja, ich habe diese Bilder danach auch gesehen, das war wirklich speziell (lacht). Aber während der Fahrt habe ich das nicht realisiert. Ich glaube, wenn ich das gesehen hätte, wäre etwas falsch gelaufen. Denn ich habe mich voll auf meine Fahrt konzentriert.

Der Hang des anschliessenden Kombi-­Slaloms war ja sehr eisig, fast die Hälfte der Fahrerinnen schied aus. War das noch gerecht? Insbesondere da in der Kombination ja auch einige Speed-Spezialistinnen am Start stehen.

Gerecht oder nicht, diese Frage habe ich mir persönlich eigentlich gar nicht gestellt. Ich bin den Slalom gefahren, wie er war, und ich glaube, der erste Streckenabschnitt, welcher sehr steil war, ist mir auch gut gelungen. Danach passierte es halt, und ich rutschte aus. Das hat mich im ersten Moment natürlich geärgert, aber ich musste es so schnell wie möglich wieder abhaken und mich aufs nächste Rennen konzentrieren.

Ihr nächster Start war dann am Dienstag im Parallelrennen. Wie zufrieden sind Sie da mit Ihrer Leistung?

Zwei Drittel der Fahrt waren gut. Aber in gewissen Passagen war ich nicht konsequent genug. Das verträgt es insbesondere im Parallelrennen einfach nicht. Denn am Ende haben sich ja nur acht Fahrerinnen pro Kurs für die Finalläufe qualifiziert. Dafür hat es am Ende leider nicht gereicht.

Jetzt mit ein paar Tagen Distanz: Was nehmen Sie insgesamt von der WM mit?

Es bleiben sehr schöne Erinnerungen. Die Piste für die Speed-­Rennen bei den Frauen war beispielsweise unglaublich schön. Das ist genau das, was wir uns als Skirennfahrerinnen wünschen. Bei dieser schönen Piste, dem schönen Panorama und der Umgebung durfte man manchmal nicht vergessen, dass man auch noch schnell sein muss. Nein, im Ernst, ich glaube, ich konnte sehr viel lernen und viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Auch wenn ich ja schon an der WM in St. Moritz 2017 mit dabei war, war es jetzt für mich die erste Weltmeisterschaft, die ich von Anfang an miterleben durfte. Das war ein schönes Erlebnis.

Wie geht es nun weiter für Sie?

Bereits in einer Woche stehen in San Pellegrino mit einer Abfahrt und einem Super-G die nächsten Weltcuprennen an. Am Dienstag reisen wir wieder Richtung Italien.

 

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