Beat Feuz ist Abfahrts-Olympiasieger

(sda) Beat Feuz krönt seine herausragende Karriere mit dem Abfahrts-Olympiasieg! Der Berner gewinnt in Yanqing hauchdünn vor dem Franzosen Johan Clarey und dem Österreicher Matthias Mayer.

Feuz ist der vierte Schweizer Abfahrts-Olympiasieger. Vor ihm haben in der alpinen Königsdisziplin schon Bernhard Russi (1972), Pirmin Zurbriggen (1988) und Didier Défago (20210) die Goldmedaille geholt. Feuz hat damit vier Tage vor seinem 35. Geburtstag als Abfahrer alles gewonnen, was zählt: Er ist vierfacher Disziplinen-Weltcupsieger, holte 2017 in St. Moritz WM-Gold und triumphierte je dreimal in den grossen Klassikern in Wengen und Kitzbühel. Und der Emmentaler komplettierte seinen olympischen Medaillensatz nach Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt von Pyeongchang 2018.

Lara Gut-Behrami dank Bestzeit noch zu Bronze – Gold an Sara Hector

(sda) Zweites alpines Rennen, zweite Schweizer Medaille: Wenige Stunden nach dem Abfahrts-Olympiasieg von Beat Feuz gewinnt Lara Gut-Behrami im Riesenslalom Bronze. Gold geht in China an die schwedische Topfavoritin Sara Hector. Gut-Behrami lag zur Halbzeit mit eineinhalb Sekunden Rückstand nur an achter Stelle. Doch die Riesenslalom-Weltmeisterin von Cortina 2021 zeigte im Finaldurchgang eine fulminante Fahrt. Trotz eines kleinen Patzers kurz nach dem Start gelang Gut-Behrami Laufbestzeit, womit sie sich noch um fünf Positionen verbessern konnte. Die nach dem ersten Lauf ausser Reichweite scheinende Medaille wurde Tatsache, als die österreichische Halbzeit-Zweite Katharina Truppe um acht Hundertstel hinter die Tessinerin zurückfiel. «Im ersten Lauf passte das Timing überhaupt nicht, im zweiten lief dann plötzlich alles wieder wie auf Schienen», sagte Gut-Behrami im SRF-Interview.

Niederlage für Schweizer Frauen im Biathlon-Einzel

Die Biathletinnen Lena Häcki, Amy Baserga und Selina Gasparin blieben im Einzel über 15 km hinter den Erwartungen zurück und kommen nicht über Klassierungen im Mittelfeld hinaus. Mit vier Fehlern bei 20 Schüssen belegte Lena Häcki den 24. Rang. Die Nachwuchshoffnung Amy Baserga (69. Rang) schoss fünfmal daneben, Selina Gasparin (62.) sogar siebenmal. Im Einzel wird keine Strafrunde gedreht. Ein Fehlschuss wird mit einer Minute Zuschlag auf die Laufzeit kompensiert. Selina Gasparin hatte 2014 in Sotschi in dieser Disziplin Silber gewonnen. Der Sieg ging an die Deutsche Denise Herrmann. Die 33-Jährige hatte 2014 in Sotschi noch als Langläuferin in der Staffel Bronze gewonnen. Auf die Saison 2016/17 wechselte die Ostdeutsche zum Biathlon und hat in dieser Sportart 2019 bereits einen Weltmeistertitel geholt. Herrmann siegte mit vier Sekunden Vorsprung auf Anaïs Chevalier-Bouchet aus Frankreich und deren elf auf Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen.

Glücksnummer 13

Die 13 wird gemeinhin als Unglückszahl bezeichnet. Ob Beat Feuz abergläubisch ist, ist offen, aber der Emmentaler wird sie spätestens nach der Olympia-Abfahrt zu seiner Glückszahl ausrufen. Nachdem Feuz 2017 in St. Moritz mit dieser Startnummer bereits zu WM-Gold gefahren war, raste er nun mit der 13 in Peking zum Olympiasieg. Die zwei wichtigsten Triumphe mit derselben Startnummer 13 – wenn das kein gutes Omen war.

Russi on the Rock

Die Triumphfahrt von Beat Feuz verfolgte Pistenbauer Bernhard Russi, 1972 einer der drei Vorgänger von Feuz als Schweizer Abfahrts-Olympiasieger, aus einer ganz speziellen Position. Der Urner, der in Peking seine letzte Piste gebaut hat, nahm für das Rennen auf dem nach ihm benannten und mit einer Urner Fahne dekorierten «Russi’s Rock» Platz, wie die TV-Bilder zeigten. Der charakteristische Fels am Rand seiner Piste hätte eigentlich weggesprengt werden sollen. Russi setzte sich aber dafür ein, dass dieser erhalten bleibt. Wenn es aus Eigeninteresse war, dann sei dies der Ski-Legende gegönnt.

 

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