So könnte das geplante Sportzentrum Obere Allmeind aussehen, das in der Sport- und Freizeitzone an der Grotzenmühlestrasse liegt.zvg 

Seit 2016 kursiert die Idee für ein neues Sportzentrum in Einsiedeln. Gut vier Jahre später sollen nun Nägel mit Köpfen gemacht werden für das Sportzentrum Allmeind.

Wolfgang Holz, Einsiedler Anzeiger

«Das Sportzentrum Allmeind ist nötig, da im Klosterdorf und in den Vierteln alle Turnhallen immer belegt sind, egal ob durch Schulen oder Vereine. Die neue Infrastruktur soll hier Abhilfe bieten», sagt Patrizia Baumgartner, Mitglied des Verwaltungsrats der Genossenschaft Sportzentrum Allmeind.

Fussball-Kunstrasen, Mehrzweckhalle und Eishalle

In Einsiedeln will die Genossenschaft Sportzentrum Allmeind deshalb die neue und dringend nötige Sport-Infrastruktur erstellen. Geplant sind ein Fussball-Kunstrasen, eine Mehrzweck- sowie eine Eishalle. Nun hat das Projekt eine weitere Hürde genommen.

Denn nachdem die Genossenschaft, in deren Verwaltungsrat Vertreter der grössten Einsiedler Sportvereine sitzen, sich bereits 2017 das Baurecht für das Grundstück Obere Allmeind sicherte, das in der Sport- und Freizeitzone liegt und das der Genossame Dorf-Binzen gehört, präsentieren die Verwaltungsräte Christoph Bingisser und Patrizia Baumgartner in einem Gespräch mit dieser Zeitung erstmals konkrete Zahlen zu dem Projekt. Zahlen zu den Kosten vor allem.

Kostengenauigkeit bei plus minus 15 Prozent

«Nach knapp 30 Sitzungen liegt das definitive Projekt für die zukünftige Einsiedler Sport-Infrastruktur vor. Der Voranschlag fürs neue Sportzentrum Allmeind in Einsiedeln rechnet mit Baukosten von total 24,8 Millionen Franken», verrät Christoph Bingisser – der ja auch Einsiedler Bezirksrat ist. «Die Genauigkeit dieser Summe liegt bei plus minus 15 Prozent der Gesamtkosten», so Bingisser.

Nach mehreren Projektstudien, Ortsterminen und Austausch mit diversen Fachkräften und Planern habe man ein gutes, für Einsiedeln, die Bevölkerung, Schulen und Vereine geeignetes, Projekt ausgearbeitet und könne zum ersten Mal konkrete Zahlen offenlegen. «Denn von diesem Sportzentrum sollen ja alle Einsiedler direkt etwas haben, sprich: Vereine und Bevölkerung», betont Bingisser.

Eishalle statt Eisfeld

Neben den zu erwartenden Kosten für das Sportzentrum Allmeind, das ja bekanntlich entlang der Grotzenmühlestrasse gebaut werden soll, hat die Genossenschaft bereits ein Betriebsbudget erarbeitet, das sich jährlich auf zwei Millionen Franken belaufen soll. «Acht bis zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wohl im Sportzentrum angestellt sein», so Baumgartner. Was das Projekt selbst anbelangt, ist jetzt auch klar, dass nicht ein Ausseneisfeld angelegt, sondern eine Eishalle gebaut werden soll. Grund: Dies diene der Planungssicherheit und reduziere die Lärmemissionen. Soweit, so gut. Doch wer soll das alles bezahlen. Zwar hat die Genossenschaft Sportzentrum bereits 500’000 Franken an Eigenkapital für das Projekt aufgebracht beziehungsweise gesammelt. Doch 25 Millionen Franken an Investitionskosten sind schliesslich noch einmal eine ganz andere Schuhnummer.

Schon nächstes Jahr soll das Volk darüber abstimmen

«Für den Bau der nötigen Sport-Infrastruktur im Umfang von knapp 25 Millionen Franken ist ein grösserer Bezirksbeitrag nötig, der später an der Urne vors Volk gebracht werden muss», erklärt Bingisser. Dazu komme bei Inbetriebnahme des Sportzentrums ein jährlich wiederkehrender Bezirksbeitrag hinzu. «Die Höhe dieser finanziellen Mittel wird jetzt abgeklärt und verhandelt.» Wobei schon Anfang nächsten Jahres dem Bezirksrat das Sportzentrum-Projekt zur Beratung vorliegen soll. Mitte des Jahres soll das Volk dann darüber abstimmen.

Günstiger für den Bezirk

Ein durchaus optimistischer Zeitplan, der sich unter anderem auf die Überzeugung der Genossenschaft stützt, dass diese Art der Finanzierung des Sportzentrums für den Bezirk Einsiedeln günstiger sei, als wenn dieser selbst eine Dreifachhalle, einen Kunstrasen und eine Eishalle bauen würde. Auch der Betrieb des Sportzentrums werde in Zukunft ausserhalb der Bezirksverwaltung abgewickelt, was für den Bezirk weder Administrations- noch Verwaltungskosten generiere.

Zudem habe die Genossenschaft schon die Planungskosten übernommen wie auch die Finanzierung aller Studien und Vorabklärungen. «Auch für weiterführende Detailarbeiten reichen die verbleibenden flüssigen Mittel der Genossenschaft Sportzentrum Allmeind von rund 200’000 Franken aus», betont Bingisser. Nicht zuletzt könne auch das Grundstück dank Vorzugskonditionen der Genossame Dorf-Binzen – Baurechtszins von einem Franken pro Quadratmeter und Jahr – günstiger gemietet werden, als dies für die öffentliche Hand möglich wäre.

Der Bezirksrat hat 2017 bereits in einem Grundsatzentscheid zu dem geplanten Sportzentrum festgehalten, dass das «bestehende Turnhallendefizit durch eine Sporthalle in der Oberen Allmeind behoben werden kann.» Ausserdem entspreche das Projekt dem Legislaturziel 2016-2018, das besagte: «Wir unterstützen private Initiativen zur Schaffung eines Sportzentrums.»

 

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