Rücktritt: Reto Nötzli wird im Triumphzug zweimal eine Runde lang in der Schwingarena mit einer „Standing Ovation“ vom Publikum verabschiedet, begleitet von seinen Schwingkollegen des Schwingklubs March-Höfe. Bild: Albert René Kolb

Der Herbstschwingertag in Siebnen bot den rund 2200 Zuschauern viele emotionale Momente. Der Zuger Marcel Bieri durfte sich als strahlender Sieger über Muni Soldan freuen und der würdig zelebrierte Abschied von Reto Nötzli sorgte für Hühnerhautstimmung.

von Hansruedi Ulrich/March24&Höfe24

Unter den 150 angetretenen Schwingern waren die vier Eidgenossen Stefan Burkhalter, Marcel Bieri, Patrick Räbmatter und der einheimische Reto Nötzli die heissesten Siegesanwärter. Die Einteilung entschied sich vorerst gegen Direktbegegnungen der Favoriten, um die Spannung um den Sieg so lange wie möglich offen zu halten. Dies erwies sich als richtiger Schachzug, denn die Favoriten hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen überraschenden Mittelschwinger im Zaum zu halten. Nach vier Gängen lagen Nötzli, Burkhalter und Bieri gleichauf, dicht gefolgt vom Siebner Joel Kessler. Im fünften Gang folgte der erwartete Showdown. Reto Nötzli besiegte Stefan Burkhalter und stand an seinem letzten Fest nochmals im Schlussgang.

Eine Ära geht zu Ende
Gleich nach dem Schlussgang von Reto Nötzli gegen Bieri gab es dann keine Zurückhaltung mehr. Der Applaus der Zuschauer wollte kaum mehr aufhören. Klubpräsident Reto Kümin verlas eine Laudatio, was Nötzli so alles geleistet hat in all den Jahren. Als der sympathische Höfner dann, mit Tränen in den Augen, zur Tat schritt und die Schwinghosen an den selbst eingeschlagenen Nagel hängte, standen alle bereit zum Spalier. Und als Krönung wurde der Höfner mit einem altertümlichen Einachser bei lüpfiger Ländlermusik als Ehrenrunde um den Festplatz chauffiert. Nachdem sein jüngerer Bruder Bruno bereits vor drei Jahren seine Schwingerlaufbahn beendete, geht mit dem Rücktritt von Reto nun die erfolgreiche Ära Nötzli definitiv zu Ende. Zusammen erreichten die beiden Brüder aus Pfäffikon zwei eidgenössische Kränze, drei Kranzfestsiege und 84 Kränze.

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