Beim EHC Seewen wir vor allem Technik trainiert. Bild: Erhard Gick

Mit Maske, mit Abstand oder nur individuell: Sportclubs aus der Region haben ganz unterschiedliche Lösungen gefunden.

Laura Inderbitzin, Bote der Urschweiz

Die Massnahmen sind nicht mehr so hart wie im Frühling, derzeit dürfen Sportvereine wenigstens noch trainieren – allerdings nur unter gewissen Auflagen (Details siehe Box). In der Region gehen die Clubs, die Teamsportarten mit Körperkontakt ausüben, ganz unterschiedlich mit diesen Vorschriften um.

Fussball

Am einfachsten haben es noch die Fussballclubs. Die meisten würden sich derzeit sowieso in der Winterpause befinden und weniger bis gar nicht trainieren. Die Fanionteams des SC Goldau, des FC Ibach und des FC Brunnen pausieren beispielsweise gänzlich und halten sich nur individuell fit. «Im Moment funktioniert das für uns prima so. Wir hoffen aber, dass wir bis im Januar oder Februar wieder mit der regulären Vorbereitung als Team starten können», sagt FC-Ibach-Präsident Ralph Gwerder stellvertretend für alle.

Bei den unter 16-Jährigen, die praktisch ohne Einschränkungen trainieren dürfen, sieht es etwas anders aus. «Bei den Junioren führen wir das Training durch. Die Leiter wurden gebeten, weiterhin Einheiten anzubieten, damit die Kids mindestens ein bis zwei Mal auf dem Kunstrasen trainieren und sich bewegen können», sagt Matthias Kessler, Präsident des FC Brunnen. Auch bei Ibach und Goldau halten sich die U16-Junioren auf freiwilliger Basis wie gewohnt fit.

Unihockey

Allgemein schwieriger haben es Sportarten, die keine Winterpause kennen und in der Halle stattfinden. Die Vipers InnerSchwyz setzten das Training erst komplett aus, bevor es vor rund drei Wochen wieder startete. «Alle U16-Spieler dürfen auf freiwilliger Basis wieder normal trainieren, wir durchmischen jedoch die Teams nicht mehr», erklärt Präsident Bruno Leonardi. Die Aktiven haben indes keine gemeinsame Hallentrainings. «In der ersten Mannschaft machen wir Kraft- und Fitnesseinheiten per Videokonferenz.» Zudem habe man eine Lauf-Challenge gestartet, bei der sich Fünfergruppen gegeneinander messen. «Die Rekordgruppe ist in einer Woche 36 Kilometer pro Person gejoggt», erzählt Leonardi. Derzeit arbeite man daran, um bald auch wieder in der Halle Techniktrainings ohne Körperkontakt durchzuführen.

Eishockey

Der EHC Seewen trainiert bereits seit Anfang November wieder in der Eishalle (der «Bote» berichtete). Die Junioren wie gewöhnlich, das Fanionteam allerdings nur mit 15 Personen, ohne Körperkontakt und immer mit dem nötigen Abstand. Der Fokus liegt deshalb auf Technik- und Skillstrainings. Eine Maske ist aufgrund der Grösse der Eishalle und der Vorgaben des Verbands nicht nötig.

Volleyball

Im Volleyballtraining herrscht für über 16-Jährige dagegen Maskenpflicht. Sowohl der KTV Muotathal als auch der TSV Steinen lösen es derzeit auf diese Weise. «Wir haben zuerst abgewartet und wollten das eigentlich vermeiden», sagt Bea Betschart-Pfyl, Riegenleiterin in Muotathal. Aber die Situation habe es dann nicht anders zugelassen, und diese Woche hat das gemeinsame Maskentraining für einige Teams wieder begonnen. In Steinen laufen die Mannschaftstrainings mit Maske bereits seit zwei Wochen. Der Volleyballverantwortliche Raphael Renggli erklärt: «Die U16-Junioren haben wir in Fünfer- bis Siebnergruppen eingeteilt, und diese halten sich nun fast ohne Einschränkungen fit. Von den sechs Aktivteams trainieren drei freiwillig wieder.» Genau wie im KTV Muotathal hat man jedoch die Anzahl Spielerinnen bzw. Spieler auf zehn pro Einheit begrenzt, da gemäss Verband während des Trainings sowieso nur fünf Personen pro Feldhälfte erlaubt sind. «Um den Abstand stets wahren zu können, nutzen wir auch ein wenig andere Trainingsformen», erzählt Renggli, «es gibt beispielsweise keine Übungen am Netz mit Gegenüber, und während des Spiels wird nie geblockt.»

Handball

Auch die Handballvereine in der Region trainieren grösstenteils wieder in der Halle. Die U16-Junioren sowieso, für die Aktiven haben die Clubs unterschiedliche Lösungen gefunden. So hat der KTV Muotathal seine Teams in Fünfergruppen unterteilt, die Mythen-Shooters halten sich dahingegen in bis zu 15er-Gruppen fit. Für die Muotathaler hat es den Vorteil, dass mit fünf Personen nie eine Maske getragen werden muss. «Die Fünfergruppen durchmischen sich nie. So können wir fast jedem zwei Trainings pro Woche anbieten, den Spielern der ersten Mannschaft teilweise noch mehr», sagt Präsident Andi Ulrich. Der Fokus liege auf Fitness-, Kraft- und Schusstraining. Um eine Verteidigung wenigstens zu simulieren, arbeiten die Teams teilweise auch mit aufblasbaren Dummies. Die Mythen-Shooters hatten indes bis vorige Woche komplett pausiert, jetzt sind einige Teams zurück im Training. Sie bieten bis zu 15 Spieler auf, müssen während des Trainings aber fast immer eine Maske tragen. Nur bei stationären Übungen mit 4 m2 Platz pro Person darf sie abgenommen werden. Das habe bis anhin gut funktioniert, erzählt Urs Styger, Sportlicher Leiter und Trainer. «Die Einheiten sind etwas weniger intensiv, aber ich habe keine grossen Unterschiede zu Trainings gespürt, die ebenfalls nach einer längeren Pause stattgefunden haben», sagt er.

Der Muotathaler Ulrich spricht ebenfalls von weniger Trainingsintensität, was nachvollziehbar ist ohne jeglichen Körperkontakt. Aber auch das fehlende Ziel – ergo eine baldige Meisterschaftsfortsetzung – machte den Spielern in Sachen Motivation zu schaffen. Doch nun habe man vom Handballverband Signale erhalten, dass es Ende Januar falls irgendwie möglich weitergehen sollte. «Das ist wichtig und spornt die Spieler an», betont Ulrich. Die anderen Clubs aus Fussball, Eishockey, Volleyball und Unihockey erwarten bald ähnliche Signale.

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