Seit dieser Woche dürfte man in halboffenen Schützenhäusern wieder schiessen. Trotzdem ist man in der Region zurückhaltend.

LAURA INDERBITZIN, Bote der Urschweiz

Es waren gute Nachrichten für alle Schwyzer Schützinnen und Schützen: Seit Anfang Woche dürfen halboffene Schiessanlagen dank den Lockerungen des Bundesrats wieder öffnen. Das heisst, in allen Schwyzer Schützenhäusern, die auf mindestens einer Seite zum Zielen im Freien offen sind, darf wieder angelegt werden. Franz Aschwanden, Präsident der Schwyzer Kantonal-Schützengesellschaft (SKSG), zeigte sich erfreut: «Ich bin erleichtert, dass der Schiessbetrieb wieder Fahrt aufnehmen kann – wenn auch nur mit angezogener Handbremse.»

Mit der angezogenen Handbremse meint Aschwanden die diversen Auflagen (siehe Box), die weiterhin bestehen.

Vereine zeigen sich überrascht von Lockerung

Just diese Einschränkungen lassen einige Schützenvereine in der Region zweifeln. Klubs, die für gewöhnlich gegen Ende März oder Anfang April wieder mit dem Training beginnen würden, haben nun Bedenken. «Wir wissen noch nicht, ob wir wirklich wieder öffnen werden», sagt etwa Markus Suter, Präsident des MSV Brunnen-Ingenbohl. Die meisten Mitglieder im Verein seien etwas älter, und diese würden genau die Wettkämpfe am meisten schätzen. Auch Meiri Bürgler, Präsident der SG Muotathal, sagt: «Wenn wir keine Wettkämpfe haben, wofür trainieren wir dann? Dann nützt das auch nichts.» Dazu komme, dass sich nur wenige Personen im Schiessstand aufhalten dürfen. «Was soll dann der Rest machen? Draussen im Auto warten?»

Sowohl Suter als auch Bürgler waren ohnehin überrascht von der Lockerung. Der Brunner Suter sagt: «Persönlich hatte ich nicht erwartet, dass dieser Schritt kommt, nur weil das Schützenhaus halboffen ist und eine Wand fehlt.» Der Muota­­thaler Bürgler fügt hinzu: «Ich finde es bedenklich, um ehrlich zu sein.» Beide Vereine wollen nun weitere Massnahmen des Bundes abwarten und dann definitiv über die Öffnung der Schützenhäuser entscheiden.

Jungschützenkurse werden wohl viele Vereine anbieten

Vonseiten des Kantonalverbands versteht man die Zurückhaltung der einzelnen Vereine. «Dafür haben wir Verständnis, sind doch die Auflagen streng und einschränkend. So fehlt der Austausch unter Kollegen im Schiessstand, und Kontakte können nicht gepflegt werden», sagt Aschwanden.

Es gibt aber auch Vereine, die sich davon nicht entscheidend stören lassen. So ist beispielsweise in Seewen ziemlich klar, dass man Anfang April wieder öffnen wird. «Wir sind froh über die Lockerungen, auch wenn die Planung durch die vielen Vorgaben erschwert wird», erklärt Thomas Föhn vom SV Seewen. Auch ohne Wettkämpfe wolle man wieder trainieren, den Sport gemeinsam ausüben und wenigstens ein bisschen die Kameradschaft pflegen.

So oder so freuen können sich beim Schiessen die jüngeren Sportler. Für bis 20-jährige Schützen gelten keine Einschränkungen. Die meisten Vereine wollen deshalb Jungschüt­zenkurse anbieten.

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