Nach seinem schlimmen Sturz in Kitzbühel ist Urs Kryenbühl bereits wieder zurück auf dem Schnee. Bild: Facebook

Sechseinhalb Wochen nach seinem schlimmen Sturz in der Abfahrt in Kitzbühel fährt der Unteriberger wieder Ski.

Lars Morger, March Anzeiger

Die schlimmen Bilder von Urs Kryenbühls Sturz auf der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel werden den Schweizer Skifans nicht so schnell wieder aus dem Kopf gehen. Mit 140 km/h hatte Kryenbühl beim Zielsprung zu viel Vorlage und stürzte schlimm auf die harte Piste – Gehirnerschütterung, Schlüsselbeinbruch und ein Kreuzbandriss lautete das brutale Verdikt, die Ski-WM verpasste Kryenbühl genauso wie den Rest der Saison. Dies, nachdem der Unteriberger in dieser Saison endgültig den Durchbruch an die Spitze ­geschafft hatte und in den Abfahrten in Bormio und Val d’Isère auf den dritten Platz gefahren war.

Seit dem Sturz sind sechseinhalb ­Wochen vergangen. Normalerweise wird bei einem Kreuzbandriss eine Operation, gefolgt von einer Pause von sechs bis acht Monaten inklusive einer ­langen Rehaphase, nötig. Nicht so bei Kryenbühl. Er verzichtete bewusst auf eine Operation, vertraut auf die Alternativmedizin. «Ich habe sehr grosses Vertrauen in die alternativen Methoden», sagte er vor einem Monat gegenüber SRF. Kryenbühl arbeitete auch nach seiner schweren Verletzung mit seinem langjährigen Therapeuten Sepp Marty zusammen, der gleichzeitig auch sein Schwiegervater ist. «Es ist wichtig, dass der Seppel und ich am selben Strang ziehen», so der 27-Jährige weiter.

Erster Schritt Richtung Starthaus

Weil die Fortschritte so gut waren, ist das Knie nun bereits wieder voll belastbar. Am Mittwoch kehrte der Ybriger wieder auf den Schnee zurück. «Der heutige Tag war ein erster Schritt zurück in Richtung Starthaus», schrieb Kryenbühl auf Facebook erfreut, begleitet von den Worten «Zägg, da bini wieder». Die Rückkehr auf den Schnee war für ihn ein erster Schritt auf dem Weg zurück. «Nach solchen Schwüngen bin ich topmotiviert, die weiteren Schritte auch zu nehmen.»

Nächste Saison sollte Kryenbühl wieder fit sein

Dass es noch Zeit braucht, bis Kryenbühl wieder mit horrendem Tempo die Piste hinunterbrausen kann, ist auch ihm klar. Auch wenn das Knie wieder schmerzfrei ist, ist unklar, wie lange es geht, ehe der Kopf so weit ist. «Es wird seine Zeit brauchen, ehe ich mich wieder voll getraue, ans ­Limit zu gehen», so Kryenbühl.

Wichtig sei jetzt vor allem, dass er sich die nötige Zeit gebe. «Diese habe ich ja jetzt, also nehme ich sie mir auch.» Geht alles glatt, steht einem Comeback auf die nächste Saison hin also nichts mehr im Wege.

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