Die Crew um Christian Zuerrer (Zweiter von links) freut sich über den EM-Titel. | PD

Die Segler von Black Star Sailing waren im Sommer in Brunnen stationiert. Auf dem Gardasee holten sie nun kürzlich den EM-Titel.

Robert Betschart, Bote der Urschweiz

Aufgrund der Corona-Krise war im Sommer in der Werft Fallenbach in Brunnen ein ganz besonderes Segelboot zu Gast: Die Black-Star-Sailing-Crew trainierte mit ihrem Katamaran auf dem Urnersee, weil verschiedene internationale Segelregatten abgesagt worden waren. Das Hochgeschwindigkeitsboot aus Kohlefaser und Hydrofoils erreichte alleine auf einer Gästefahrt eine Geschwindigkeit von 30 Knoten, also gut 55 km/h. Möglich wären sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 40 Knoten.

Mit dem Rennboot startet die Segelcrew aus Sarnen in der Regel in der Foiling-Katamaran-Klasse GC32. Doch wegen der Pandemie wurden weitere Regatten, welche im Herbst hätten stattfinden sollen, abgesagt. Deshalb fokussierte man sich neu auf Katamarane ohne Foils der M32-Klasse. Diese Bootsklasse sieht dem Katamaran von Black Star Sailing zum Verwechseln ähnlich: gleich lange Rümpfe, ähnliche Segelflächen, ähnliche Konstruktion. Der eigentliche Unterschied ist: Der M32-Katamaran hat keine Foils und kann nicht abheben und über das Wasser fliegen. Schnell fand man ein Boot in Schweden, das zur Vermietung stand und absolvierte in Dänemark mit anderen Teams erste Trainingseinheiten.

Der provisorische Wechsel der Bootsklasse sollte sich auszahlen: Denn die Profi-Segler rund um Skip Christian Zuerrer gewannen auf dem Gardasee in dieser Klasse den Europameister-Titel. Die intensiven Trainings im Frühsommer zahlten sich also aus.

Skip Christian Zuerrer beschreibt das erste Rennen an der EM folgendermassen: «Wir starteten etwas nervös und verhalten und umrundeten die erste Boje an vierter Stelle. Die Windböen konsequent auf dem Vorwindkurs fahrend und mit nahezu perfekten Manövern konnten wir uns bis zur nächsten Boje auf den zweiten Platz verbessern und schliesslich den ersten Lauf gewinnen. Dieser Sieg gab uns das letzte noch notwendige Vertrauen ins Handling und die Geschwindigkeit unseres Bootes, sodass wir alle weiteren Wettfahrten des ersten Renntages für uns entscheiden konnten.» Und auch am zweiten Renntag startete die Crew mit einem Sieg und liess sich in der Folge den Titel nicht mehr nehmen.

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