Aus der Sicht von Barbara Leuthard sollten entweder alle oder keine Athleten an Hallenwettkämpfen starten dürfen. Bild: Hansjörg Brunhart

In der Leichtathletik sind unter den momentanen Bedingungen nur einzelne Athleten zu Wettkämpfen zugelassen.

Thomas Bucheli, Bote der Urschweiz

Swiss Athletics setzte sich dafür ein, den Athletinnen und Athleten auch in der schwierigen aktuellen Corona-Situation attraktive Wettkämpfe zu bieten. Gemäss den derzeit geltenden Vorgaben dürfen ausschliesslich Kadermitglieder eines nationalen Verbandes Wettkämpfe bestreiten.

In der Schweizer Leichtathletik sind dies die Swiss Starters, Swiss Starters Future und Mitglieder von Staffelkadern. Sie besassen und besitzen die Möglichkeit, an vier Wochenenden in St. Gallen und Magglingen Meetings zu bestreiten. Den nationalen Höhepunkt der Hallensaison stellen die Schweizer Meisterschaften am 20./21. Februar in Magglingen dar. Und auf internationaler Stufe ist die Hallen-Europameisterschaft im polnischen Torun das grosse Ziel. Die Qualifikationsperiode für diese Titelkämpfe dauert bis zum Sonntag, 21.  Februar.

«Wegen geltender Bundesvorgaben»

Für Swiss Athletics und die lokalen Organisatoren besitzt die Gesundheit aller Beteiligten höchste Priorität. Die vorbereiteten Schutzkonzepte sehen vor, dass sich jeweils nur eine beschränkte Anzahl Personen in der Sporthalle aufhalten darf. Aus diesem Grund sind die Zeitpläne so gestaltet, dass sich die verschiedenen Gruppen möglichst aus dem Weg gehen. Publikum ist nicht zugelassen, für alle Anwesenden ausser für Athleten im Wettkampf gilt Maskenpflicht. «In diesem Jahr sind einige Highlights wie die Hallen-EM sowie die Olympischen Spiele und diverse Nachwuchsgrossanlässe geplant, daher ist es für Swiss Athletics wichtig, den Topathleten in der Hallensaison Wettkämpfe zu ermöglichen. Und wegen der Bundesvorgaben ist dies nur für Kadermitglieder möglich», erklärt die Schwyzer Kantonalpräsidentin Karin Schnüriger (30).

«Die aktuelle Situation schliesst viele Athleten – sei es aus unserem Kanton Schwyz oder aus anderen Regionen – aus.» In der jetzigen Situation seien sie von Swiss Athletics dankbar, dass sie einem kleinen Teil der Athleten ermöglichen könnten, Wettkämpfe zu bestreiten, ergänzt Karin Schnüriger, welche für Swiss Athletics arbeitet. «Wir sind zuversichtlich, dass es heuer eine Freiluftsaison geben wird. Es ist uns wichtig, dieses Jahr nebst der Elite auch allen anderen Athleten Startmöglichkeiten anzubieten.» Sie seien sich vom Verband auch bewusst, dass dies für die Vereine eine schwierige Zeit darstelle, in der keine Wettkämpfe absolviert und nur unter erschwerten Bedingungen trainiert werden könne. «Wir wissen, dass die Trainer ihr Bestmögliches geben, um den Athleten gute Trainings zu ermöglichen», fügt Karin Schnüriger, die Kantonalpräsidentin aus dem Hauptort, an.

Leuthard: «Entweder alle oder keiner»

Ebenfalls von den Hallenwettkämpfen ausgeschlossen ist die 15-fache Hallen-Goldmedaillengewinnerin Barbara Leuthard (39). Auf Anfrage des «Boten» nimmt die Dreispringerin Stellung: «Für mich gilt der Grundsatz: entweder alle oder keiner. Ich erkenne aber die aktuelle Notwendigkeit für Athleten, welche die Chance für eine Grossanlass-Teilnahme besitzen, an.» Viele würden mit dem Sport auch ihren Lebensunterhalt verdienen. Für die Ibächlerin bedeutet die Hallensaisonteilnahme aber stets einen zeitlichen Mehraufwand. «Im Moment schätze ich es, zu Hause zu sein, Ski fahren zu gehen und am Wochenende nicht in der ganzen Schweiz herumreisen zu müssen.» Und die Hallensaison sei sowieso nicht ihre erste Priorität gewesen.

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