Corinne Suter fährt Zauchensee aufs Podest. Bild: Keystone/Johann Groder

(sda) Corinne Suter gehört auch im Super-G wieder zu den Besten. Die Schwyzerin wird in Zauchensee in Österreich mit vier Hundertsteln Rückstand auf die Italienerin Federica Brignone Zweite.

Am Samstag hatte sie den Zielraum wortlos verlassen. Sie mochte nicht reden nach dem 7. Rang in der Abfahrt, ihrem schlechtesten Resultat in diesem Winter in der schnellsten Disziplin. Zu tief sass der Stachel der Enttäuschung.

24 Stunden danach war die Gefühlswelt der Corinne Suter wieder eine andere. Die Fahrt im Super-G war ihr gelungen. Sie packte die nächste Chance, wie sie es nannte, beim Schopf – auf der Piste, auf der sie vor zwei Jahren in der Abfahrt ihren ersten von mittlerweile drei Weltcup-Siege errungen hatte. Der knapp verpasste Sieg war kein grosses Thema.

Corinne Suter nutzte die Chance, indem sie das umsetzte, was sie sich vorgenommen hatte. Trotz des Ärgers tags zuvor vermochte sie den Fokus schnell wieder auf die neue Aufgabe zu richten. Sie sorgte dafür, dass es für Verunsicherung in ihrer Vorbereitung keinen Platz hatte. «Ich konnte gut abschalten und das Wichtige in den Super-G mitnehmen.»

Erlösende Wirkung

Es tönt wohl einfacher, als es denn ist. Der 2. Platz dürfte auf jeden Fall erlösende Wirkung haben, zumal der Innerschweizerin einzig im letzten der vier vorangegangenen Super-G ein ansprechendes Resultat geglückt war. Vier Wochen zuvor hatte sie in Val d’Isère den 6. Rang belegt.

Gerade im Super-G, in dem vorgängig keine Trainings stattfinden und die Besichtigung für eine Einschätzung des Kurses genügen muss, hatte Corinne Suter nach der nicht plangemäss verlaufenen Saisonvorbereitung wohl noch die letzte Überzeugung gefehlt. Die Knochenprellungen an den Schienbein-Plateaus hatten einen mehrere Wochen dauernde Pause bedingt.

Den Zeitpunkt für die Wende hätte Corinne Suter nicht besser wählen können. Am kommenden Wochenende stehen in Cortina d’Ampezzo die nächsten Speed-Rennen im Programm – dort, wo die Innerschweizerin im Februar an den Weltmeisterschaften mit dem Titelgewinn in der Abfahrt und dem 2. Rang im Super-G hinter Lara Gut-Behrami gross aufgetrumpft hatte. In den Dolomiten kann sie, auch mit Blick auf eine erfolgreiche Mission an den Olympischen Spielen in Peking, die nächsten Schritte in die richtige Richtung machen.

Fehlende Entschlossenheit

Gleiches gilt für Lara Gut-Behrami. Der bisher letzte Schritt gelang der Tessinerin allerdings nicht nach Wunsch. Sie gehörte einen Tag nach ihrem Sieg in der Abfahrt zu den Geschlagenen. Der 10. Rang unmittelbar vor der Bündnerin Jasmine Flury war nach eigener Einschätzung das Ergebnis einer zu verhaltenen Fahrt. «Ich war zu wenig entschlossen. Ich hätte frecher fahren müssen.» Nachwirkungen ihres heftigen Sturzes in ihrem letzten Super-G in St. Moritz liess sie als Grund für ihre Zurückhaltung nicht gelten.

In jenem zweiten Super-G im Engadin hatte die Gewinnerin ebenfalls Federica Brignone geheissen. Italiens Alpine mit den meisten Weltcup-Siegen verschob ihre Werte nun erneut. Mit ihrem neuesten Erfolg kompensierte sie ein weiteres Mal ihre verhältnismässig dürften Resultate in ihrer einstigen Domäne Riesenslalom.

Das Podest komplettierte Ariane Rädler. Die durch mehrere schwere Knieverletzungen immer wieder zurückgeworfene Vorarlbergerin schaffte es zum ersten Mal im Weltcup unter die ersten drei.

 

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