Alphornbläser der letzten Innerschweizer Schwing- und Älplerfestes in Flüelen. Bild Erhard Gick

Gemäss dem Eidgenössischen Schwingerverband geht die Kranzfestsaison spätestens ab Juli los.

ROBERT BETSCHART UND LARS MORGER

Die Bundesratsentscheide vom Mittwoch brachte auch für den Schwingsport erfreuliche Nachrichten. Im Innenbereich darf in gleichbleibenden Trainingsgruppen neu ohne Maske trainiert werden, draussen sind Trainings und Wettkämpfe mit bis zu 50 Personen möglich.

Die Schwingsaison könnte nach langem Warten also schon bald starten. Dafür empfiehlt der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) den Teil- und Kantonalverbänden sowie den Schwingklubs, wieder Rangschwinget mit maximal 50 Schwinger durchzuführen. Somit könnten alle Schwinger im Juni ihren Sport wieder wettkampfmässig betreiben, wenn auch im kleineren Rahmen als gewohnt.

Zusätzlich hat im Juni jeder Kanton fünf sogenannte Pilotveranstaltungen zu vergeben. Das heisst, es können Anlässe mit bis zu 1000 Personen als Test durchgeführt werden. Die im Juni geplanten Kranzfeste scheinen prädestiniert für solche Pilotveranstaltungen, weshalb der ESV dies ebenfalls empfiehlt. Bedingung dafür ist aber ein rasches Gesuch mit dem entsprechenden Schutzkonzept an den jeweiligen Kanton.

Kranzfeste auch schon im Juni?

Im Juni sind auch im Kanton Schwyz bereits Kranzfeste geplant (der «Bote» berichtete). Am 20. Juni hätte das Schwyzer Kantonale Schwingfest den Reigen der vier Kranzfeste in Ibach auf der Sportanlage Wintersried eröffnen sollen. Daraus wird aber nichts. Denn Mitte Juni sind voraussichtlich Wettkämpfe in Kontaktsportarten für mehr als 50 Personen noch nicht erlaubt. Das heisst allerdings nicht, dass das Kantonale abgesagt wird, wie René Schelbert, Präsident des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes und OKP des Kantonalen, bestätigt: «Für dieses Szenario haben wir bewusst ein Verschiebedatum festgelegt und planen das Schwyzer Kantonale nun auf den 18. Juli. Wir gehen davon aus, dass bis zu diesem Zeitpunkt Schwingfeste mit mindestens 200 Schwingern wieder zulässig sind.» Zudem betont Schelbert, dass am Schwyzer Kantonalen der Sport im Vordergrund steht, es für die besten Schwinger wie üblich einen Kranz geben werde, aber keine Gaben verteilt werden würden. «Der Organisator des Schwyzer Kantonalen ist der Schwyzer Kantonale Schwingerverband, und es ist nicht so, dass wir für Muotathal einspringen. Der Schwingklub Muotathal wird das Schwyzer Kantonale trotzdem im nächsten Jahr austragen», so Schelbert.

Stoos-Schwinget am 26. Juni

Der Stoos-Schwinget hält vorerst am 26. Juni fest, wie OKP Roman Schibig bestätigt. «Dank einem sehr gut eingespielten OK können wir bis drei, vier Tage vor dem Fest noch auf die neusten Lockerungsschritte des Bundesrates reagieren und hoffen, dass bis Ende Juni Schwingfeste für bis zu 100 Schwingern wieder erlaubt sind», sagt Schibig. Das würde für den Stoos-Schwinget reichen, da dort mit einem Teilnehmerfeld von 90 Schwingern gerechnet wird. Trotzdem: Um Planungssicherheit zu haben und am Ende nicht doch mit leeren Händen dazustehen, hat das OK Stoos beim Kanton bereits ein Gesuch eingereicht, als Pilotveranstaltung durchzugehen. Die Gespräche laufen. Der Entscheid steht noch aus.

Innerschweizerisches weiterhin am 4. Juli geplant

Richtig los geht es dann erst in der Woche darauf. Denn ab dem 1. Juli sollen Grossanlässe mit bis zu 5000 Personen wieder möglich sein. Spätestens dann dürften gemäss ESV alle Schwinger im Wettkampf gegeneinander antreten können. Das heisst, dass das Innerschweizer Schwing- und Älplerfest (4. Juli), der Rigi-Schwinget (11. Juli) und eben das Schwyzer Kantonale mit der für Schwingfeste üblichen Teilnehmerzahl stattfinden könnten. Von Zuschauern sehen die Verantwortlichen aber ab. Denn eine erneute Reorganisation ist in dieser kurzen Zeit nicht mehr möglich und die aktuelle Lage alles andere als gewiss. Die angekündigten Lockerungen müssen zuerst vom Bundesrat erst einmal durchgesetzt werden. Wäre dies nicht der Fall, stünden die Organisatoren erneut vor einer grossen Herausforderung. Ob die Schwingfeste dann im normalen Rahmen stattfinden können, ist unklar.

Trotzdem: Nach dunklen Wolken über dem Schwingsport und vielen Diskussionen über die Ausrichtung für die Zukunft kommen die guten Nachrichten zu einer guten Zeit. Nun ist es wichtig, dass die Schwingfeste auch durchgeführt werden können, damit der Nationalsport nach fast zwei Jahren mal wieder sportliche Schlagzeilen schreiben kann.

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