Zweitbestes Ergenis im Weltcup für Jasmina Suter. Bild: Keystone / ANGELIKA WARMUTH
(sda) Die Schweizerinnen können in Garmisch am Tag nach dem Doppelsieg in der Abfahrt im Super-G nicht nachdoppeln. Schnellste Swiss-Ski-Fahrerin ist überraschend Jasmina Suter als Siebte. Den Sieg teilen sich Federica Brignone und Cornelia Hütter.
Am Ende hielt der Super-G in Garmisch, das letzte Weltcup-Rennen vor den Olympischen Spielen, für die Schweizerinnen nicht nur eine Enttäuschung, sondern auch eine Überraschung bereit: Die Schwyzerin Jasmina Suter fuhr mit der Nummer 27 auf dem letzten Streckenabschnitt Bestzeit und schob sich als Siebte noch unmittelbar vor die zeitgleichen Corinne Suter und Joana Hählen.
Für die 26-jährige Jasmina Suter ist dies vielleicht ein kleine Genugtuung. Sie war am letzten Montag nicht für die Olympischen Spiele selektioniert worden – zu schwach waren die Resultate in diesem Winter bis dahin gewesen. Über Platz 20 war sie nie hinausgekommen. Der 7. Platz ist nun das zweitbeste Ergebnis Suters im Weltcup nach Rang 6 vor einem Jahr bei der Abfahrt in Crans-Montana.
Corinne Suter zufrieden – trotz Platz 8
Im Gegensatz zu Jasmina Suter, welche im untersten Teil auch davon profitierte, dass sie keinen Wind hatte, fand etwa Corinne Suter keine idealen Verhältnisse vor. Entsprechend relativierte die Siegerin der Abfahrt vom Vortag ihren 8. Platz. «Ich bewerte das Resultat nicht. Aber so ist der Skisport, und in einem anderen Rennen habe ich vielleicht wieder mehr Glück», sagte sie gegenüber dem TV-Sender SRF.
Fast die Hälfte ihres Rückstandes von 1,03 Sekunden häufte sich Suter mit zwei Fehlern auf dem zweiten Drittel der Strecke an. Ansonsten war sie in Garmisch mit ihren letzten zwei Fahrten vor den Olympischen Spielen zufrieden. «Ich fühle mich wieder sehr wohl. Ich merke, dass alles gut funktioniert.» Am Samstag hatte Suter in der Abfahrt den Aufwärtstrend der letzten Wochen mit dem ersten Weltcup-Sieg seit mehr als einem Jahr bestätigt.
Suter schob sich in Garmisch im Abfahrtsweltcup auf Platz 2 und ist als Sechste nun beste Schweizerin im Gesamtweltcup. Sie reist nun nach einem schwierigen Saisonstart mit grossen Medaillen-Hoffnungen nach Peking, auch wenn die Reihen der Favoritinnen dort, anders als in Garmisch, nicht gelichtet sein werden. Lara Gut-Behrami und Mikaela Shiffrin, womöglich auch die verletzte, sechsfache Saisonsiegerin Sofia Goggia werden bei Olympia wieder dabei sein.
Zeitgleich mit Corinne Suter belegte Joana Hählen den 8. Platz. Jasmine Flury musste sich als Zweite in der Abfahrt diesmal mit Platz 22 begnügen. Die 23-jährige Freiburgerin Noémie Kolly fuhr auf den 15. Platz und realisierte ihr drittbestes Weltcup-Resultat.
Hütters grosses Comeback
Den Sieg teilten sich die Italienerin Federica Brignone und die Österreicherin Cornelia Hütter. Speziell ist dieser Erfolg für beide. Die 31-jährige Brignone fuhr zu ihrem dritten Sieg im Super-G in dieser Saison, obwohl sie unter der Woche krank gewesen war und während vier Tagen fast nichts hatte zu sich nehmen können.
Die gesundheitlichen Probleme von Brignone in diesen Tagen sind indes ein Klacks verglichen mit dem, was Hütter in den letzten Jahren durchgemacht hatte. Die Zeit seit Anfang 2019 war geprägt durch eine Innenbandverletzung und zwei Kreuzbandrisse im Knie, weshalb Hütter fast zwei Saisons und die Weltmeisterschaften in Are (2019) sowie in Cortina (2021) verpasste. Bisweilen war nicht mehr damit zu rechnen, dass die 29-Jährige aus der Steiermark den Anschluss nochmals schaffen würde.
Schon der 3. Platz am Samstag in der Abfahrt hatte sich für sie deshalb fast wie ein Sieg angefühlt, schliesslich hatte sie im Weltcup über vier Jahre nicht mehr auf dem Podest gestanden. Am Sonntag kam es noch besser: mit dem ersten Triumph seit Anfang Dezember 2017 und dem Abfahrtssieg in Lake Louise.