Alexander Bühler , 97 kg, lieferte einen konzentrierten Kampf ab. Bild: Gerhard Remus

Brunnen verabschiedet Sense mit 8:2 Siegen und 28:12 Punkten.

Gerhard Remus

Brunnen überzeugte im Halbfinal gegen Sense deutlich. Aber wer hätte diesen Ausgang des ersten Halbfinales in der Swiss Wrestling Challenge League voraussagen können? Einen so deutlichen Sieg hätte wohl niemand prognostiziert.

«Wir werden angreifen, aber konzentriert agieren», das kündigte Chefcoach Martin Suter in einem Vorgespräch zum Zweikampf gegen Sense an. Nach der herben Niederlage gegen Gruppenkontrahent RC Oberriet- Grabs (12:22) war es genau diese Reaktion, die man von Brunnen erwarten konnte. Die interessierten, aber auch kritischen 120 Zuschauer, darunter Regierungsrat André Rüegsegger und Swiss- Wrestling-Präsident Werner «Puma» Bossert sowie einige Ehrenmitglieder der Ringerriege Brunnen, sahen ein scheinbar ausgewechseltes Team.

Vier Siege für die Schwyzer in Folge

Der gesamte Kampfverlauf bewies, dass die Athleten diese Suter-Strategie grösstenteils umsetzten. Es begann in der Kategorie bis 57 kg im Freistil mit dem Kampf des Brunners Sayed Jamshidi gegen die Vizeweltmeisterin der Kadetten, Svenja Jungo. Die Ringerstaffel Sense nutzt als einziger Verein die neue Möglichkeit, auch Frauen in der Challenge League auf die Matte zu bringen. Jamshidi, selbst noch im Kadettenalter, rang konzentriert und erntete Punkt für Punkt für seine technische Überlegenheit bis zum finalen Angriff. Hier blitzte die Gefährlichkeit der Svenja Jungo kurzzeitig auf. Sie konterte diesen Angriff mit einem Hüftwurf. Damit fiel der Kampf mit 18:4 für den Brunner aus.

Offen schien der Kampf im Schwergewicht abzulaufen. Ruedi Appert traf auf den starken Mathias Käser. Der Mann aus dem Bernerland zwang Appert in einen zermürbenden Abwehrkampf. Eine angeordnete Bodenlage verteidigte dieser geschickt, um mit einer anschliessenden sehenswerten Schleuder unter dem Beifall der Zuschauer in Führung zu gehen. Er konnte den Kampf weiter in seinem Sinne gestalten, und er fuhr einen sicheren 10:3-Punktkampf für sein Team ein. Eine weitere junge Dame, Eveline Lötscher, brachte die angereiste Ringerstaffel in der Kategorie bis 61 kg im Griechisch-römischen Stil an den Start. Sie war gegen Saya Brunner chancenlos. Einmal zum Boden gebracht, siegte der Gastringer für Brunnen mit sieben Durchdrehern klar mit 16:0.

Es folgte im Halbschwergewicht bis 97 kg Alexander Büeler, der in der Vergangenheit oft durch überhastete und schlechte Angriffe zum Verlierer wurde. Mit einer konzentrierten Leistung liess er seinen Kontrahenten Dario Decorvet im ersten Durchgang austoben und behielt die Ruhe. Dieser baute im Ausdauerbereich deutlich ab, und Büeler übernahm die Initiative zum klaren 13:1-Sieg. «Ich hatte die taktischen Vorgaben umgesetzt, blieb im ersten Durchgang stabil und setzte meine Techniken in der zweiten Runde erfolgreich um», so der Sieger im Halbschwergewicht. Vier Siege gab es für die Schwyzer in Folge, jedoch im fünften Kampf riss die Serie. Der wieder genesene Sulayman Quraishi besass noch keine Mittel, um den Angriffen von Ronan Feyer, der am deutschen Olympiastützpunkt in Freiburg (Breisgau) lebt und trainiert sowie sein Abitur dort anstrebt, etwas entgegenzusetzen. Die technische Niederlage kam schnell.

Erfolgsserie nach der Pause fortgesetzt

Nach der Kampfpause setzte Raphael Suter (86 kg, Griechisch-römisch) die Erfolgsserie der Ringerstaffel Brunnen fort. Mit einem sicheren 8:0-Punktsieg genoss er seinen Applaus. Im Freistil meldete sich Melvin Feyer verletzt, und Abd al Sada Maithem gewann kampflos. Einen sehr kurzen Kampf unter dem riesen Jubel der Fans lieferte bis 80 kg (Freistil) Thomas von Euw ab. Die erste Kontaktaufnahme mit Gegner Pascal Sperisen nutzte der Ingenbohler aus und beförderte diesen in die gefährliche Rückenlage. Der folgende Schultersieg war dann eine Sekundensache. Mister «Zuverlässig» Sämi Fuchs musste in der Königsklasse 75 kg (Freistil) vier Punkte durch Jonas Schwaller auf Senser Seite zulassen. Er gab dann aber Gas und gewann mit 19:4 Punkten in technischer Überlegenheit. Im Griechisch- römischen Stil der gleichen Gewichtsklasse liess sich Abd al Sada Morteda von Jan Faller mit schnellen Angriffen überraschen und verlor deutlich mit 0:15.

Letztlich feierten Mannschaft und Zuschauer einen überlegenen 28:12-Sieg in der Brunner Sporthalle. Anfang November geht es dann mit diesem komfortablen Ergebnis zum Rückkampf. Trainer Suter wird einige Umstellungen vornehmen müssen. Man kann gespannt sein. Da der der RC Oberriet-Grabs seinen Halbfinalauftakt ebenfalls hoch gegen die Ringerriege Tuggen mit 30:7 beendete, kann fast auf ein Finale der Ringerriege Brunnen gegen die Ostschweizer spekuliert werden.

RR Brunnen vs. RS Sense 28:12

57 kg F Jamshidi – Jungo 3:1

61 kg G Brunner – Lötscher 4:0

65 kg F Quraishi – Feyer, R. 0:4

70 kg F Abd al Sada Maithem – Feyer, M   4:0

75 kg F Fuchs – Schwaller, J. 4:1

75 kg G Abd al Sada Morteda – Faller 0:4

80 kg F Von Euw – Schwaller, N. 4:0

86 kg G Suter – Sperisen 3:0

97 kg F Büeler – Decorvet 3:1

130 kg G Appert – Käser 3:1

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