Auf der Piste Maggiweid werden im Dezember 2021 im Rahmen der Universiade alpine Wettkämpfe stattfinden. Bild: Roger Betschart


 
 
Die Winteruniversiade in der Zentralschweiz soll nun im Dezember 2021 stattfinden.

Robert Betschart, Bote der Urschweiz

Es war ungewiss, ob die Universiade nach der Absage für den Januar überhaupt noch in der Zentralschweiz stattfinden würde. Nun herrscht Klarheit: Der Grossanlass wird auf den Dezember 2021 verschoben. Dies gab gestern das OK aus Luzern per Medienmitteilung bekannt. Man geht dabei davon aus, dass sich die Pandemie bis dahin besser managen lässt. Zu dieser Einschätzung führten Analysen von verschiedenen Experten, unter ihnen auch von Daniel Koch, dem ehemaligen Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG.

Vom 11. bis 21. Dezember 2021 werden also 1600 Sportler in die Zentralschweiz und auch auf den Stoos pilgern.

Stoos hätte Verschiebung auf 2023 bevorzugt

Peter Föhn ist OK-Präsident der alpinen Wettkämpfe auf dem Stoos. Auch er freut sich darüber, dass man nun eine Lösung für die Universiade finden konnte. Für den Stoos war eine Verlegung in den Dezember allerdings nicht erste Option. «Wir haben stets gesagt, dass eine Verschiebung auf den Dezember für uns schwierig ist. Denn für die alpinen Rennen können wir zu dieser Zeit im Jahr keinen Schnee garantieren», sagt Föhn.

Lieber hätte man eine Verschiebung auf das Jahr 2023 gesehen. Doch Lake Placid, der nächste Gastgeber der Universiade, winkte ab. Zu viel hat der Wintersportort im Bundesstaat New York schon in den Anlass investiert. Föhn ergänzt: «Die Verschiebung auf den Dezember 2021 war letztendlich die letzte Möglichkeit. Deshalb haben wir in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, um eine Lösung zu finden.»

Snowfarming gegen Schneeunsicherheit

Die Lösung sieht nun zwei Szenarien für den Stoos vor: In der ersten Variante würden wie geplant alle Skirennen inklusive Super-G auf dem Stoos stattfinden. Dafür würde das OK auf die Snowfarming-Technik setzen. Das bedeutet, dass die Schneemassen am Ende des nächsten Winters zu einem Schneedepot zusammengestossen und zugedeckt werden, um sie dann im Dezember auf der Franz-Heinzer-Piste wieder auszubreiten. «Für Snowfarming braucht es aber einen schneereichen Winter. Zudem stellt sich auch die Frage, ob dieses Verfahren die Kosten und den Rahmen für den Event nicht sprengt», ergänzt Föhn.

Das zweite Szenario sieht folgende Lösung für den Stoos: Auf der Piste Maggiweid direkt neben der Bergstation findet wie bereits geplant der Team­event statt. Zudem soll dort auch noch ein Parallelwettbewerb für die Alpinen über die Bühne gehen. Auf diesem relativ kleinen Abschnitt kann Schneesicherheit garantiert werden. Die weiteren Rennen wie Super-G oder auch Riesenslalom und Slalom würden dann allerdings nach St. Moritz verlegt. Peter Föhn dazu: «Dort finden nur wenige Tage vorher Weltcuprennen der Frauen im Speedbereich statt. Wir könnten die bereits aufgebaute Infrastruktur benutzen und den Athletinnen und Athleten perfekte Bedingungen bieten.»

Klar, auch Peter Föhn wäre mit dieser Variante nicht vollends zufrieden. Der Muota­thaler und langjährige Parlamentarier betont aber: «Ich finde es ist besser, auf dem Stoos zwei bis drei Toprennen zu organisieren, als etwas Halbbatziges auf die Beine zu stellen. Mit den Rennen bei der Maggiweid direkt neben der Bergstation könnten wir das Skigebiet Stoos ins beste Licht rücken. Diese Bilder wollen wir in die Welt transportieren.» Weiter sollen der Teamevent und die Parallelrennen an einem Wochenende stattfinden. Föhn: «Das Ziel ist ein regelrechtes Skifest auf dem Stoos. Dafür möchten wir mit entsprechenden Einrichtungen sorgen.»

Welches der beiden Szenarien am Ende zum Zug kommt, will das OK Stoos im Frühling entscheiden.

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