Diese Schwyzer Hoffnungsträger sind für den für den Kilchberger Schwinget 2021 nominiert, von links: Marco Ulrich, Gersau (Ersatz), Christian Schuler, Rothenthurm, Reto Nötzli, Pfäffikon, Mike Müllestein, Steinerberg, und Adrian Steinauer, Vorderthal. Bild: Erhard Gick

Vier Schwyzer Teilnehmer brennen auf ihren Einsatz in Kilchberg, einer ist in der Warteschlaufe.

Simon Gerber, Bote der Urschweiz

Im Aufgebot der Schwyzer für den letzten Kilchberger Schwinget 2014 standen so klingende Namen wie Philipp Laimbacher, Andreas Ulrich, Reto und Bruno Nötzli sowie Christian und Philipp Schuler. Aus diesem Sextett erreichte Philipp Laimbacher schliesslich den Schlussgang. Diesen verlor der Routinier gegen den Schwingerkönig Matthias Sempach allerdings schneller als erwartet.

Diesmal umfasst die kleine, aber feine Schwyzer Delegation vier Teilnehmer. Die grössten Hoffnungen, bis am Schluss an der Spitze zu bleiben, ruhen auf Christian Schuler. Der 33-Jährige hat trotz der langen Corona-
Pause mit dem Gewinn von sieben Kränzen eine starke Saison hinter sich. Dreimal erreichte der Rothenthurmer den Schlussgang und verliess am Schwyzer und am Freiburger den Platz als Sieger. Am eigenen Verbandsfest in Ibach feierte der Marketingfachmann zudem den Gewinn des 100. Kranzes. Diese Leistung unterstreicht seine grosse Konstanz in den letzten Jahren.

Es sei für ihn schon sehr speziell, zum dritten Mal zu diesem Traditionsanlass antreten zu können, und er sei sehr motiviert. «Der Sieg am Freiburger Kantonalfest vor einem Monat hat mein Selbstvertrauen enorm gestärkt und mir aufgezeigt, dass die Form für eine Spitzenklassierung stimmt», ist Schuler überzeugt. Er werde von Anfang seine ganze Energie ausspielen, aber das Fest trotzdem auch ein wenig geniessen. «Es wäre für mich ein schöner Traum, wenn ich nach dem Unspunnen-
Schwingfest 2011 erneut den Schlussgang erreichen könnte», erklärt der zweifache Familienvater. Die Erfahrung und das Können dazu hat er.

Premiere für Mike Müllestein

Als weiterer Trumpf für eine Spitzenklassierung wird Mike Müllestein gehandelt. Der zweifache Eidgenosse hat bis jetzt ein zwiespältiges Jahr hinter sich. Lange lief es für ihn nicht nach Plan. Am Bergkranzfest Rigi lieferte er mit der Schlussgangteilnahme eine starke Leistung ab. Wie schon im vierten Duell konnte er die Niederlage gegen den überragenden Seriensieger Samuel Giger nicht verhindern. Nach der Corona-Erkrankung musste der dreifache Familienvater einen Rückschlag verdauen. Nach einer längeren Pause holte der wieder genesene Zügelfachmann am Ob- und Nidwaldner Kantonalfest den vierten Saisonkranz. Drei Wochen später verpasste Müllestein am Teilverbandsfest der Nordostschweizer den Kopfschmuck nach einer umstrittenen Entscheidung im letzten Gang.

«Hoffentlich gelingt es mir, wieder an die Leistungen zvom Beginn der Saison anzuknüpfen. Ich will für die Innerschweizer eine gute Teamstütze sein, aber auch mein Ding durchziehen und die Chance packen», erklärte ein zuversichtlicher Mike Müllestein. Er hat das Potenzial, sich bis zum Ende an der Spitze zu halten.

Reto Nötzli fehlt die Konstanz

Nach 2014 qualifizierte sich Reto Nötzli erneut für den Wettkampf der 60 besten Schwinger. Der Ausserschwyzer erlebte bisher eine Saison mit viel auf und ab. Ihm fehlte die Konstanz. Mit dem dritten Rang beim Bergkranzfest Stoos in Ibach begann für den Wyberhakenspezialisten die Saison noch vielversprechend. Trotz dem Kranzgewinn gab es für ihn danach am Innerschweizer (6c), am Weissenstein, (6c) Zürcher (7b) und Zuger (7a) keine Spitzenklassierung mehr. Am Schwyzer und Zuger verpasste der Chauffeur sogar das Eichenlaub.

«Obwohl bisher einiges nicht nach meinen Vorstellungen verlaufen ist, habe ich die Zuversicht nicht verloren. Wenn mir der Start beim Saisonhighlight gelingt, ist einiges möglich. Das Minimalziel ist, in den Ausstich zu kommen», betont Reto Nötzli. Der Vorteil des Modellathleten ist, dass er ein ausgeprägtes Gefühl für das Schwingen hat.

2014 war Adrian Steinauer noch als Ersatzschwinger nominiert. Jetzt gilt es für ihn ernst. Den Ausschlag für die Selektion gab wohl die gute Leistung mit dem Kranzgewinn am Luzerner Kantonalfest. Zuvor liess sich der Vorderthaler an weiteren vier Wettkämpfen mit dem Kranz krönen. Ihm haben die Feste im Frühjahr für den Aufbau besonders gefehlt. «Deshalb brauchte ich eine längere Anlaufzeit, bis die Form stimmte. Seit dem Kilbi-Schwinget in Einsiedeln habe ich ein sehr gutes Gefühl», sagt Adrian Stein-
auer. Sein Ziel sei es, alle sechs Gänge zu bestreiten. Mit vier Kranzgewinnen wäre auch Marco Ulrich ein Kandidat gewesen. Nach dem verpassten Eichenlaub am Luzerner Kantonalfest wurde der Gersauer noch als einer der vier Ersatzschwinger nominiert. Ob der 24-Jährige doch zu einem Einsatz kommen wird, bleibt offen.

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