Auch im Volleyball darf nur noch in der obersten Liga gespielt werden. Bild: Pixabay
 
Der Bundesrat verbietet bis auf Weiteres Kontaktsportarten. Dies trifft den Schwyzer Sport hart. Ein Überblick.

Robert Betschart und Thomas Bucheli, Bote der Urschweiz

Der Bundesrat hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus für den Amateur- sport strenge Massnahmen beschlossen. Wie er gestern Mittwoch in der Medienkonferenz bekannt gab, sind ab heute Donnerstag Kontaktsportarten komplett verboten. Andere sportliche Aktivitäten sind mit bis zu 15 Personen noch erlaubt. Dabei gilt allerdings in Innenräumen eine Maskenpflicht, und draus-sen muss der Abstand gewahrt werden. Ausgenommen von diesen Regeln sind Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren. Was die Massnahmen für die einzelnen Sportarten mit Bezug auf die Vereine der Region bedeuten, wird nun kurz zusammengefasst.

Eishockey

Das Amateur-Eishockey ruht seit vergangenem Wochenende. Wie lange die Pause andauert, wird die Regional Liga wohl bereits heute verkünden. Dies hängt sicherlich auch von den Fallzahlen und den vorgeschriebenen Massnahmen ab. Der EHC Seewen und der Küssnachter SC haben den Trainingsbetrieb bereits eingestellt. Der Vorstand der Seebner berät sich am Donnerstagabend mittels Telefonkonferenz, wie es weitergehen soll. Noch offen ist, ob für Kinder und Jugendliche das Eistraining wieder aufgenommen wird.

Fussball

Das Verbot für Kontaktsportarten betrifft auch den Fussball. Die aktuelle Saison wird im Amateurbereich auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Wie die Ligen bereits verkündet haben, wird der Spielbetrieb erst im nächsten Jahr wieder fortgesetzt. Der SC Schwyz hat beispielsweise die Qualifikationsrunde schon abgeschlossen. Für Ibach, Gol­dau, Brunnen, Küssnacht und Muotathal endet die Hinrunde vorzeitig. Trainings für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren wären theoretisch noch erlaubt. Dies müssen nun die einzelnen Vereine entscheiden, ob und wie dort noch ein Trainingsbetrieb aufrechterhalten wird.

Handball

Auch Handball gilt als Kontaktsportart und ist ab heute verboten. Vom bundesrätlichen Beschluss betroffen sind alleine in der Innerschweiz 4000 Handballerinnen und Handballer. «Aber es ist kein Schock, wir mussten damit rechnen», sagt Pascal Müller, Präsident des Innerschweizerischen Handballverbandes, gegenüber der «Luzerner Zeitung». Wie lange das Verbot gilt und ob Junioren- Jahrgänge unter 16 Jahren vielleicht doch noch Handball spielen dürfen, das weiss Pascal Müller selber noch nicht genau: «Wir werden abwarten müssen, wie der Schweizer Handball-Verband dazu Stellung nimmt. Wir Regionalsektionen müssen dann die entsprechenden Reaktionen tätigen. Ich gehe im Moment davon aus, dass wir die Saison im Amateurbereich unterbrechen und später weiterschauen.»

Leichtathletik

Da die Leichtathletik keine Kontaktsportart darstellt, dürfen die Athletinnen und Athleten mit einem Schutzkonzept weiterhin trainieren. Aber in einer Gruppe können höchstens 14 Athleten und ein Trainer zusammen üben. Aus dieser Sicht können die Innerschwyzer Vereine Brunnen, Steinen und Küssnacht voraussichtlich mit gewissen Umstellungen weiter «normal» trainieren, wenn nicht mehr als 14 ältere Athleten zugegen sind. Und natürlich muss eine Maske getragen werden, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann.

Ringen

Die Challenge League mit der Ringerriege Brunnen ist gar nicht in die Saison gestartet. Ganz im Gegensatz zu der höchsten Liga, wo auch die Einsiedler Ringer bis zuletzt aktiv waren. Mit dem Verbot von Kontaktsportarten ist aber auch damit wieder Schluss. Auch der Trainingsbetrieb auf der Matte muss aufgrund des Verbots wieder eingestellt werden.

Schwingen

Auch im Schwingsport muss der komplette Betrieb bei den Aktiven wieder eingestellt werden. Nachdem die verschiedenen Schwingklubs die Trainings grösstenteils wieder aufgenommen haben, ist dies ein weiterer Rückschlag für den Nationalsport. Da der Schwingersport weiterhin Amateur-Status besitzt, gilt auch keine Profi-Sonderregelung. Vor rund einem Monat entschloss sich der Eidgenössische Schwinger­verband dafür, dass in der nächsten Saison alle Schwingfeste stattfinden sollen. Dies ist nun fraglich. Dafür müssen die Fallzahlen erst wieder sinken und die Massnahmen gelockert werden.

Ski alpin

Ski alpin zeichnet sich als Einzelsportart aus, in welcher aber stets in Gruppen trainiert wird. Das regionale Leistungszentrum Schwyz kann beispielsweise weiterhin «normal» trainieren, da junge Skirennfahrerinnen und -fahrer bis 16 Jahre mit dabei sind, aber in Innenräumen müssen auch diese den Abstand wahren. «Wir müssen einfach darauf achten, dass wir mit mehr Distanz trainieren. Wenn dies nicht möglich ist, dann tragen wir allesamt Masken», so der SKV-Ski-Team-Cheftrainer Heinz Gisler.

Turnen

Turnen findet praktisch nur in den Sporthallen statt, daher müssen die Vereine darauf achten, dass sie pro Training nicht mehr als 15 erwachsene Personen zulassen. Und zudem sind auch turnerische Disziplinen wie beispielsweise Korb- oder Faustball zurzeit nicht durchführbar, da sie Kontaktsportarten darstellen. Anstatt dieser Spiele wird derzeit vielerorts Fitness- und Konditionstraining absolviert. Gewisse Kurse und Turniere wurden im grossen Schwyzer KSTV-Verband vorsorglich schon im Oktober bis Ende Jahr abgesagt. Und etliche Schwyzer Vereine verzichten ebenfalls aus Vorsicht auch auf ihre wöchentlichen Turnstunden. «Wir hoffen, dass wir im Sommer 2021 wieder an Turnfesten teilnehmen dürfen.» Er wünsche sich, dass im nächsten Jahr auch wieder Kurse und Turniere angeboten werden können, so der Seebner KSTV-Präsident Jörg Mettler.

Unihockey

Der Verband verkündete am letzten Freitag, dass die Saison auf allen Stufen vorerst eingestellt ist. Dies betrifft auch die Vipers Innerschwyz und den UHC KTV Muotathal. Die Vipers haben ihren Trainingsbetrieb Ende letzte Woche unverzüglich eingestellt. Der Saisonunterbruch in allen Ligen dauert gemäss dem Verband bis mindestens Ende November.

Volleyball

Im Volleyball wurde die Saison mit Ausnahme der Nationalliga A bereits am Dienstag offiziell unterbrochen. Das betrifft alle regionalen und nationalen Ligen bis zur Nationalliga B. Der Un- terbruch wird mindestens bis am 23. November dauern. Der VBC Suito hatte beispielsweise den Trainingsbetrieb vorläufig schon eingestellt. Andere Vereine werden ihre Entscheidungen, gestützt auf die Massnahmen des Bundesrates, wohl bald verkünden.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert