Nach ihrem Sturz vor fast einem Jahr greift Juliana Suter in dieser Saison wieder an. Bild: Keystone/ Marco Trovati

Die Stööslerin bestreitet elf Monate nach ihrem Sturz wieder Wettkämpfe. Die 23-Jährige ist optimistisch.

Von Laura Inderbitzin, Bote der Urschweiz

Juliana Suter fährt wieder auf den Rennpisten dieser Welt. Vergangene Woche trat die Stööslerin zu ihrem ersten Europacuprennen seit ihrem schweren Sturz an. Im Januar war sie in St. Anton kurz vor dem Ziel gecrasht und hatte sich einen Kreuzbandriss sowie eine Zerrung des Innenbands zugezogen. Nach ihrem Comeback sagt die 23-Jährige: «Es fühlte sich an, als ob ich nie weg gewesen wäre.»

Weil es so gut lief, musste sie sogar aufpassen, dass sie nicht zu ehrgeizig wurde und zu viel wollte. «Aber grundsätzlich bin ich froh, dass alles beim Alten ist. Und dass ich auch nach dem Sturz mental keine Probleme habe», so die Speedspezialistin, die seit knapp drei Jahren im Weltcup fährt.

Im August, als sie das erste Mal nach sieben Monaten überhaupt wieder auf den Ski stand, war das noch etwas anders. Sie sei eigentlich keine ängstliche Person. «Aber ich war vor meiner ersten Fahrt doch etwas nervös. Ich konnte nicht einschätzen, was nach dieser langen Zeit ohne Praxis passiert», erzählt Suter. Doch am Ende kam alles gut, besser als gut. Ihre Genesung und allgemein ihre Vorbereitung seien perfekt verlaufen, wie in jedem anderen Jahr auch.

Dafür ist die Stööslerin dankbar. «Andere Sportlerinnen und Sportler, die ähnliche Knieverletzungen hatten wie ich, hatten Mühe und immer wieder kleine Rückschläge. Aber ich nicht. Bei mir ging es Schritt für Schritt immer vorwärts, und ich hatte nie Schmerzen.»

Bei den zwei Europacup-Super-G im Wallis von letzter Woche brachte sie einen Lauf nicht bis ins Ziel, im zweiten Rennen fuhr sie auf den 25. Rang. «Für den Anfang war es okay, aber es geht noch besser», sagt Suter. Am Wochenende wird sie in Val di Fassa in ihre erste Abfahrt, ihre Lieblingsdisziplin, der Saison starten – ebenfalls im Europacup. Zunächst auf der zweithöchsten Rennstufe wieder zu starten, sei ein besserer Übergang, und sie könne sich so wieder mehr Sicherheit abholen. Auftritte im Weltcup erwartet sie dann im Januar wieder.

Europacuppisten werden ihr zu langweilig

Schon jetzt freut sich Suter darauf enorm. Die Europacupstrecken kennt sie schon gut und «sind manchmal fast schon langweilig». Dagegen sind die Strecken in der Königsklasse schwieriger und brauchen mehr Mut – perfekt für Suter. «Das gibt mir mehr Adrenalin und macht mehr Spass», sagt sie. Ab Januar, fast genau ein Jahr nach ihrem Sturz, will sie auf den schwierigsten Pisten dieser Welt wieder unter die Top 30 fahren und Punkte sammeln.

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